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Natur und Tourismus unter einem Hut “Historische Straße” ist mit dem Wacholderweg komplett Am 10. Juni 2001 Eröffnung
Bad Neuenahr-Ahrweiler/Niederheckenbach. Alle guten Dinge sind drei. Das gilt auch für die Themenwanderwege, die in der Ausflugs- und Ferienregion "WohlSein 365" Wanderer, Naturfreunde und
Historiker begeistern. Nachdem im vergangenen Jahr der Köhler- und Loheweg bei Schalkenbach eröffnet und erst vor wenigen Wochen der Eisenweg zwischen Ahrweiler und Ramersbach freigegeben wurde, steht
am Sonntag, 10. Juni um 13 Uhr, die offizielle Eröffnung des Wacholderweges als dritter Route der "Historischen Straße", eines Wanderwegeprojekts der Kreisverwaltung Ahrweiler, an. In Niederheckenbach
werden Landrat Dr. Jürgen Pföhler und die Vize-Präsidentin der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord, Elke Starke, Bürgermeister Achim Haag, Ortsbürgermeister Georg Harwardt und Andreas Wittpohl,
Geschäftsführer der Tourismus & Service GmbH Ahr Rhein Eifel, Bad Neuenahr-Ahrweiler (TSG), den Wacholderweg einweihen. Ebenso wie der Köhler- und Loheweg und der Eisenweg führt die Ausweisung des
Wacholderweges auf seine ursprüngliche Nutzung zurück, auf die ehemals enorme Verbreitung von Wacholderheiden in der Region.
Wandern gegen den Streß "Damit ist dei drei Routen zählende "Historische Straße" komplett und wir freuen
uns, einmal mehr ungewöhnliche Natur und vielseitige Ausflugsangebote unter einen Hut zu bringen", erklärte
Landrat Dr. Pföhler. Auch TSG-Geschäftsführer Andreas Wittpohl ist begeistert, "denn die Anfragen nach anspruchsvollen Wanderrouten häufen sich. Immer mehr Menschen wählen einsame Natur zum Auftanken
von Stress und Hektik. Dieser Trend ist ganz klar bei zahlreichen Nachfragen zu erkennen. Diese Ansprüche befriedigen wir mit unseren herausragenden, natürlichen Ressourcen. Allerdings wird unser Angebot durch
die Offenlegung der historischen, kulturellen und natürlichen Zusammenhänge getoppt. Somit haben wir mit der historischen Straße ins Schwarze getroffen", so Wittpohl weiter. Die Wacholder- und
Zwergstrauchheiden waren bedingt durch die Eisenverarbeitung und die - mit der Herstellung von Holzkohle verbundenen - Übernutzung der Wälder entstanden. Durch die großflächige Holzentnahme für Holzkohle und
Eisenverhüttung entstanden ausgedehnte Kahl- und Ödlandflächen. Die Bauern nutzten die Flächen ab dem 9. Jahrhundert Schafherden und Beackerung. Die Wald- und Feld-Wechselwirtschaft, die sogenannte
Schiffelwirtschaft, begünstigte die Entstehung der Wacholder- und Zwergstrauchheiden. Beispiel: Die Wechselwirtschaft führte ab 13./14. Jahrhundert im Kreis Ahrweiler zu der Nutzung von Roggen im ersten
und zweiten Jahr. Kartoffelanbau folgte im dritten und Hafer im vierten Jahr. Anschließend war der Boden so ausgelaugt, dass er über Jahre ungenutzt brach lag.
Hintergründe der Wacholdernutzung Die Heide entstand und damit siedelte sich auch der Wacholder an. Ein Lebensraum für vielerlei Pflanzen und Tiere entstand. Durch die Aufgabe der alten Bewirtschaftung und die
Zunahme intensiver land- und forstwirtschaftlicher Nutzung in 20. Jahrhundert gingen die Biotope stark zurück. Unter dem Motto "Historische Straße" wird nun auch der Wacholderweg wieder rekultiviert.
Detaillierte Hintergrundinfos werden auch die Wanderer und Besucher des Eröffnungstages am 10. Juni ab 11 Uhr, erhalten. Dafür sorgen auch die Aktiven der Ortsgemeinde Heckenbach in Zusammenarbeit mit der
Landespflege der Kreisverwaltung. Wer möchte, kann sein frisch von den zahlreichen Informationstafeln des Wacholderweges erworbenes Hintergrundwissen im Wacholder-Quiz unter Beweis stellen.
Auf die Erstplatzierten warten interessante Preisse. Darbietungen der Jagdhornbläser und der Heckenbacher
Musikvereinigung sind an dem Tag ebenso geplant wie Planwagenfahrten zum "Wiwelsberg", wo ein Schäfer mit seiner Herde - wie in längst vergangenen Zeiten - unterwegs sein wird. Zudem werden heimische
Produkte angeboten, für die Bewirtung zeichnen die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Heckenbach verantwortlich. Im Rahmen des Feuerwehrfestes wird für das leibliche Wohl und musikalische Unterhaltung
durch die Heckenbacher Musikvereinigung und Angebote für Kinder gesorgt. Mehr über die "Historische
Straße" erfahren Interessierte in einer kostenlosen Broschüre, die am 10. Juni ebenfalls erhältlich sein wird.
Weitere Informationen gibt es im Tourismus- & Service Center, Felix-Rütten-Straße 2, 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler, Tel. (0 26 41) 9 77 50, Fax: (0 26 42) 97 73 73, E-Mail: info@tour-i-center. de, Internet:
www.wohlsein365.de.
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Foto: Vollrath-Pressbild
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Von Norbert Ulrich:
HECKENBACH: Die "Historische Straße" ist mit dem Wacholderweg bei Weckenbach komplett. Gestern Mittag wurde der nun dritte Themen-Wanderweg in der Ausflugs- und Ferienregion "Wohlsein 365"
eröffnet. Der Wanderer kann auf dem Eisenweg zwischen Ahrweiler und Ramersbach, auf dem Köhler- und Lohweg bei Schalkenbach und jetzt auf dem Wacholder- weg Natur und Geschichte erfahren. Groß war die Schar der
Neugierigen, die am Sonntagmittag in Heckenbach (VG Altenahr) eintrafen: Der Themen-Wanderweg ,Wacholderweg' wurde eingeweiht, der sich über die Orte Beilstein, Nieder- und Ober- heckenbach erstreckt und an Watzel
und Fronrath vorbeiführt. Die Jagdhornbläsergruppe Hocheifel, unterstützt von Bläsern aus dem Ahrtal, gab den Takt an. Passend zum Wacholderweg, dessen Aus- weisung auf seine ursprüngliche Nutzung zurückgeht, als
die Wacholderheiden in der Region noch enorm verbreitet waren, machte der edle Wacholderbrand, in Gläsern die Runde unter den Gästen.
Als "letzte Route im Dreiklang der Themen-Wanderwege des
landespflegerischen Gesamtprojektes" bezeichnete Landrat Dr. Jürgen Pföhler das neue Erlebnis im Kreis, fern ab von Massentourismus und dem stark besuchten Rotweinwanderweg. Hier in der Eifelregion, in der das
Rotwild zu Hause ist und jagdliche so- wie landwirtschaftliche Interessen hoch zu bewerten sind", sei es nicht einfach gewesen, den Wacholderweg auszuweisen. Bereits seit 1996 befasste sich die Gemeinde
dem nun gelungenen Projekt, erklärte Ortsbürgermeister Georg Harwardt. Auch EIke Starke, Vize-Präsidentin. der Struktur- und Genehmigungsbehörde Nord, Koblenz, würdigte den Weg als ein weiteres Stück, der hin zum
sanften und naturnahen Tourismus führe. Der Altenahrer VG-Bürgermeister Achim Haag lobte das Projekt ebenso wie Andreas Wittpohl, Geschäftsführer der Tourismus & Service GmbH: "Mit Liebe zum Detail und mit
Fein- gefühl ist die Natur rekultiviert worden. Mit seiner üppigen Pracht stellt der Wacholderweg sogar die Lüneburger Heide in den Schatten.' Denn der Weg schlängele sich durch die Höhen und Täler der eigenwilligen
Eifellandschaft und biete atemberaubende Ausblicke auf eine außergewöhnliche Natur. Die Wacholder- und Zwergstrauchheiden waren entstanden durch die Eisenverarbeitung und die - mit der Herstellung von 'Holzkohle
verbundenen- Übernutzung der Wälder. Durch die großflächige Holzentnahme für Holzkohle und Eisenverhüttung kam es zu ausgedehnten Kahl- und Ödlandflächen. Die Bauern nutzten die Flächen ab dem 9. Jahrhundert für
Schafherden und als Äcker. Die Walde und Feld-Wechselwirtschaft begünstigte die Entwicklung von Wacholder- und Zwerg- strauchheiden. Ab dem 13./14. Jahrhundert führte dies in der Region dazu, dass Roggen genutzt
wurde, kurze Zeit später kamen Kartoffeln und Hafer hinzu. Dann war der Boden so ausgelaugt, dass er über Jahre brach lag. Die Heide entstand. Wacholder siedelte sich an und mit ihm Lebensraum für viele Tiere und
Pflanzen. Das grüne Band ist nun durchtrennt, der Weg offiziell frei gegeben und eine kostenlose lnfo-Broschüre erhältlich. Zum Rahmenprogramm gehörte eine Vorstellung vom Waldbetrieb, wie er vor 50 Jahren
aussah, als die Holzrücker noch mit dem Pferd durch den Forst zogen. Wer die neue, rund 14 Kilometer lange Wanderstrecke erfahren wollte, war bei der Feuerwehr gut aufgehoben- Sie hatte Fahrten mit dem Planwagen
organisiert. Rund ums Jugendheim feierte die Heckenbacher Wehr auch das Feuerwehrfest. Der Musikverein Niederheckenbach spielte dazu. Kostproben der regionalen Köstlichkeiten erhielten die Gäste viele: Alois
Lichter hielt Honig bereit, Helmut Krüger Holunder-Produkte und Helge Breitbach geräucherten Wildschinken.
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Mit dem Wacholderweg wurde der dritte und letzte teil der historischen Straße eröffnet
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Nahmen die offizielle Eröffnung des neuen Weges vor: Bürgermeister Georg Harwardt, Landrat Dr. Jürgen Pföhler, Elke Starke, Andreas Wittpohl und Verbandsbürgermeister Achim Haag (v.I.)
Foto: Sesterheim
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UM Heckenbach. Das grüne Band zur Eröffnung des dritten und letzten Teils der historischen Straße wurde am Sonntag in Heckenbach durchtrennt. Somit ist der Wacholderweg, wahlweise 14 oder 11 Kilometer lang,
mit seinen fünf Schautafeln ein weiteres Bindeglied zum naturnahen Tourismus im Kreis Ahrweiler. Für Ortsbürgermeister Georg Harwardt war es ein Tag, dem eine lange Planungsphase vorausging - es hieß im
Rotwildkerngebiet, in dem auch noch der seltene Schwarzstorch brütet, Jagd, Landwirtschaft, Natur und Tourismus in Einklang zu bringen. Dies ist allen Beteiligten unter landespflegerischer Mtarbeit gelungen, und so
bezeichnete, auch Landrat Dr. Jürgen Pföhler die herrliche Natur im Landkreis als ein Pfund mit dem man wuchern könne. Allerdings gilt es auch, die Natur zu schützen und zu entwickeln, was auf dem Wacholderweg nun
zu sehen ist. Zu den Gästen zählten auch Verbandsbürgermeister Achim Haag sowie Stadtbürgermeister Edmund Flohe, Pfarrer Volker Dupont und Forstdirektor Mar- tin Kaiser. Als Vizepräsidentin der Struktur- und
Genehmigungsdirektion' Nord bezeichnete Elke Starke den neuen Themenwanderweg als eine Landschaft, die vorn Menschen gestaltet wurde. Für die Tourismus & Service GmbH überbrachte Geschäftsführer Andreas Wittpohl
die Glückwünsche zum neuen Wanderweg, der sich in die Philosophie der Region "Wohlsein 365" einpasst.Er bezeichnete diesen Teilabschnitt der historischen Straße als ein kleines Paradies, in dem
"Wohlsein 365" gelebt werden könne. Die Freiwillige Feuerwehr hatte dem Festakt ein Rahmenprogramm gegeben, da die Blauröcke gleichzeitig ihr Feuerwehrfest im und am Jugendheim feierten, Bereits am
Samstag wurde das Fass angestochen 'und auch die Kinder wurden bereits reichlich bei den Geschicklichkeitsspielen von Wehrführer Paul Schier mit Sachpreisen belohnt. Musikalisch begleitete der Musikverein
Niederheckenbach das Feuerwehrfest, am Sonntagnachmittag hatten die Feuerwehrfrauen eine reichhaltige Kuchentafel gedeckt. Wer den Fußweg über den neuen Wacholderweg nicht wagte, konnte auch auf dem Planwagen Platz
nehmen und an den fünf aufgestellten Informationstafeln entlang des Weges die gestellten Aufgaben lösen.
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KREIS AHRWEILIER. Noch bis ins 19. Jahrhundert prägten Wacholder- und Zwergstrauchheiden entscheidend das Landschaftsbild der Eifel. Durch neue landwirtschaftliche Nutzungsmethoden sind diese Biotope heute nahezu
verschwunden. Im Kreis Ahrweiler sind jedoch noch einzelne geschlossene Wacholderheiden zu finden, die nun durch den "Wacholderweg" miteinander verbunden werden.
Am Sonntag, weihten Politiker und
Tourismusvertreter in Niederheckenbach die Wanderstrecke ein, die in einer 14 Kilometer langen großen Runde und einer elf Kilometer langen kleinen Runde um Heckenbach herum führt. Als kostbares
“Landschaftsjuwel" lobte Landrat Jürgen Pföhler die Route, die das Landespflege-Projekt "Historische Straße" komplettiert. Während der zwischen Ramersbach und Schalkenbach gelegene Köhler- und
Loheweg, sowie der durch den Ahrweiler Wald führende Eisenweg von der Arbeit des Menschen in der Natur zeugen, sieht der Wanderer entlang des Wacholderwegs die Folgen landwirtschaftlicher Nutzung. Wie
die Informationstafeln erklären, entstanden durch die großflächige Holzgewinnung für Holzkohle und zur Eisenverhültung ausgedehnte Kahl- und Ödlandflächen. Seit dem neunten Jahrhundert nutzten die Bauern diese für
ihre Schafherden und zum Pflanzenanbau. Durch die Wechselwirtschaft, auch "Schiffelwirtschaft" genannt, konnten in den Zeiten, in denen der Boden brach lag, die Wacholder- und Zwergstrauchheiden
ent- stehen. Landrat Pföhler zeigte sich bei der Feier überzeugt, dass es den Beteiligten mit der "Historischen Straße" gelungen ist, "Natur, Kultur und Tourismus in idealer Weise zusammenzuführen. Er
dankte daher all denen, die sich an dem in Trägerschaft der Kreisverwaltung realisierten Projekt beteiligt hätten. So hatte die Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord den Hauptteil der Finanzierung übernommen. Die
Forstämter hatten die Landespfleger fachlich unterstützt. Pföhlers Dank galt aber auch den Verbandsgemeinden und Ortsgemeinden, durch deren Gebiet die drei Wanderrouten führen, der Tourismus- und Service GmbH (TSG)
sowie Einzelpersonen, die zum Gelingen des Naturkundeprojekts beigetragen hatten. "Der Wacholderweg in seiner üppigen Pracht stellt sogar die Lüneburger Heide in den Schatten, denn im Gegensatz zu dieser
schlängelt er sich durch die Höhen und Täler der Eifellandschaft", schwärmte TSG-Geschäftsführer Andreas Wittpohl. Er hob hervor, dass die Themenwanderwege sich hervorragend in das Konzept "Wohlsein
365" einpassten, da sie Naturerlebnis und Hintergrundwissen rniteinander verbänden. "Aus Erfahrung wissen wir: Wer sich gerne in so unberührter Natur bewegt, möchte meist auch etwas über die Geschichte der
Region wissen.' (nach suj)
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